
Kronen Zeitung
ENGLAND 4:0 ZERMALMT
Mirakulös! ÖFB-U17 stürmt ins WM-Viertelfinale
Der Fußball-Abend fängt für Österreich schon einmal sehr, sehr, sehr gut an: Wenige Stunden vor dem WM-Quali-Finale des rot-weiß-roten A-Teams gegen Bosnien und Herzegowina hat sich unsere U17-Nationalmannschaft im Achtelfinale der U17-Weltmeisterschaft in Katar gegen England durchsetzen können - und das nicht irgendwie, der Gegner ist mit 4:0 regelrecht zermalmt worden!
Hasan Deshishku (47.), Johannes Moser mit seinen WM-Toren vier und fünf (70., 79.) sowie Ifeanyi Ndukwe (86.) machten den fünften Sieg im fünften Spiel perfekt. Im Viertelfinale wartet am kommenden Freitag auf die von Hermann Stadler betreute U17 Österreichs das Team von Japan, das sich in seinem Achtelfinal-Duell gegen Nordkorea im Elfmeterschießen durchsetzte.
„Wenn man gegen England 4:0 gewinnt, fehlen einem fast die Worte“, sagte Stadler. Er habe den Jungs zur Pause gesagt, dass sie sich auf ihre körperliche Fitness zu 100 Prozent verlassen können. „In jedem Spiel legen wir in der zweiten Hälfte massiv zu – und so war es wieder“, erläuterte der 64-Jährige. Moser glänzte wieder als Goalgetter. „Wir haben immer an uns geglaubt und wussten, dass wir das schaffen können“, gab der Doppel-Torschütze zu Protokoll. Großes Lob gab es aus der Ferne von höchster ÖFB-Stelle. „Das ist ein unglaublicher Erfolg“, betonte der Aufsichtsratsvorsitzende Josef Pröll.
Doppeltes Stangenpech zu Beginn
„England ist natürlich ein großer Name, aber wir haben keine Angst“, hatte ÖFB-Kicker Filip Aleksic im Vorfeld betont – auf dem Feld stellten seine Kollegen das unter Beweis. Ein Blitztreffer lag in der Luft. Schon nach etwas mehr als einer Minute landete ein Linksschuss von Moser an der Stange, der Abstauber von Deshishku aus spitzestem Winkel wurde von Englands Goalie via Stange in den Corner gelenkt. Auf der anderen Seite musste sich ÖFB-Tormann Daniel Posch bei einem Drehschuss von Alejandro Gomes Rodriguez auch auszeichnen (5.).
Dobis-Verletzung nur kurzer Schock
Die Anfangsphase gehörte unabhängig davon dem Außenseiter, der durch Dominik Dobis (8.) und Moser (10.) weitere Topchancen ausließ. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde folgte ein bitterer Rückschlag. Stürmer Dobis lag schreiend vor Schmerzen am Boden, er dürfte sich wohl eine schwere Verletzung im linken Knie zugezogen haben. Wohl auch deshalb kam der Favorit besser rein, richtig gefährlich wurde es aber nur bei einem Volley von Reigan Heskey (32.).
Nach Wiederbeginn belohnten sich die Österreicher sehr früh. Deshishku setzte sich auf der Seite durch und überraschte Goalie Jack Porter mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel durch die Beine. Wenige Minuten später schwächten sich die Engländer selbst, Gomes Rodriguez rutschte beim Kampf um den Ball in Posch rein und wurde ausgeschlossen (50.). Danach spielte nur noch die ÖFB-Truppe. Nach Foul von Kaden Braithwaite an Nicolas Jozepovic gab es wieder einmal einen Strafstoß, den wie schon gegen Saudi-Arabien, Mali und zuletzt Tunesien Lieferings Moser verwerten konnte.
Moser mit Doppelpack binnen neun Minuten
Vasilije Markovic traf noch die Latte (75.), ehe Moser via Abstauber nach abgewehrtem Jozepovic-Schuss seinen Doppelpack fixierte. Der Schlusspunkt war Ndukwe, auch via Abstauber, vorbehalten. „In der zweiten Halbzeit hat sich das Spiel top für uns entwickelt. Erst das Tor, dann die Rote Karte für sie – besser geht‘s nicht. Wir haben dann mehr als verdient gewonnen“, resümierte Deshishku. Damit hält Österreich bei einem WM-Torverhältnis von 14:1.
Mögliche Halbfinal-Gegner wären dann Italien oder Burkina Faso. Vorerst gilt es aber einmal das Viertelfinale zu meistern. „Das ist ein guter Gegner, wir unterschätzen niemanden. Wir werden wieder alles reinwerfen und versuchen, den nächsten Schritt zu gehen“, sagte Moser. In der anderen Tableau-Hälfte befinden sich Portugal und die Schweiz sowie Brasilien und Marokko.
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